Para-employeur
Para-Arbeitgeber sein: Entwicklung einer interaktiven digitalen Plattform zur Unterstützung von Bezügern des Assistenzbeitrags der Invalidenversicherung in ihrer Rolle als Arbeitgeber oder Arbeitgeberin
Projekttyp: Machbarkeitsstudie
Betroffene Behinderung: Jede Person, die Anspruch auf den Assistenzbeitrag hat
Thematiken: Digitale Zugänglichkeit, Selbstbestimmtes Leben, Unterstützung der eigenständigen Rolle als Arbeitgeber/in, Rechtliche Aspekte
Status: Abgeschlossen
Angesichts der Komplexität der Aufgaben im Rahmen der Arbeitgeberfunktion und des schwierigen Zugangs zu einer Technologie, die Menschen mit Behinderungen die Ausübung dieser Aufgaben ermöglicht, soll im Rahmen dieses Projekts die Möglichkeit der Entwicklung eines innovativen digitalen Instruments zur Unterstützung von Beziehern des Assistenzbeitrags der Invalidenversicherung untersucht werden, um die Nichtinanspruchnahme von Leistungen zu bekämpfen.
Der Assistenzbeitrag nach IVG ermöglicht es behinderten Personen, die eine Hilflosenentschädigung beziehen, Assistenten/innen als Hilfskräfte einzustellen, um ihre Rückkehr oder ihren Verbleib zu Hause zu fördern.
Die Gewährung dieser Leistung setzt voraus, dass ein Arbeitsvertrag zwischen dem behinderten Leistungsempfängenden und der Assistenzperson abgeschlossen wird. Damit wird der behinderte Leistungsempfängenden zum Arbeitgebenden und muss alle damit verbundenen Verpflichtungen erfüllen (Anwerbung, Erstellung von Arbeitsverträgen, Lohn- und Jahresendabrechnungen, Anmeldung bei den verschiedenen Sozialversicherungen usw.).
Das vorliegende Projekt umfasste zwei Ziele, nämlich
- Ermittlung der häufigsten Probleme, mit denen Para-Arbeitgeber bei der Beschäftigung von Personen, die als Assistenten angestellt sind, konfrontiert werden.
- die Ermittlung des Nutzens und der Struktur einer digitalen Plattform, die zu einer Zentralisierung und Vereinfachung der zahlreichen Schritte führen kann, die mit dem Abschluss eines Arbeitsvertrags verbunden sind.
Die Entwicklung einer solchen Plattform erfordert somit eine doppelte Innovation: eine Zentralisierung und Vereinfachung der rechtlichen und administrativen Schritte in Zusammenarbeit mit den betroffenen Instanzen (Versicherungen, Steuerverwaltung, IV-Stellen usw.), damit sie für möglichst viele Menschen verständlich sind, sowie eine digitale Zugänglichkeit für verschiedene Formen von Behinderungen.
Die partizipative Methodik erwies sich als unerlässlicher Ansatz, um die Realität der Para-Arbeitgeber/innen und ihrer Angehörigen richtig zu verstehen und zu verhindern, dass ungeprüfte Hypothesen aufgestellt werden.
Die Ko-Konstruktion und der iterative Prozess zwischen den Teammitgliedern, die alle aufgrund ihrer Ausbildung und ihres beruflichen Hintergrunds (Soziologie, Recht, Informatik, Sozialarbeit, Assistenzbeitragsspezialist, Betroffene) unterschiedliche Sichtweisen und Erfahrungen aufweisen, gewährleisteten, dass das zentrale Ziel der Forschung nie aus den Augen verloren wurde, nämlich Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen, ihre Rolle als Arbeitgeber/in als Hilfe für ihren Alltag und zur Verbesserung ihrer Lebensqualität zu erleben.
Die Unterstützung durch das Innovation-Booster-Team ermöglichte es, die verschiedenen Phasen des Projekts und die noch bevorstehenden Schritte zu klären, nicht zuletzt dank des Reichtums der Innovation-Booster-Partner.
Zunächst wird ein zweites Innovation Booster-Projekt in Form einer explorativen Forschung die Ergebnisse zu den Bedürfnissen und verschiedenen Nutzerprofilen der zukünftigen Plattform verfeinern und gleichzeitig bestehende Technologien für die digitale Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen untersuchen.
Anschließend kann das Projekt mit einem Prototyp weiterentwickelt werden, um dann in ein Großprojekt überzugehen, das die Entwicklung, Gestaltung und Umsetzung der interaktiven digitalen Plattform finanziert, die die Behördengänge zentralisiert und vereinfacht und gleichzeitig für verschiedene Behinderungen zugänglich ist.
