Plattform AAC – HIVE

Phase 1

 

Projekttyp: Prototyp

Betroffene Behinderung: Autismus und tief greifende Entwicklungsstörungen, Geistige Behinderung, Mehrfachbehinderung, Kommunikationsbehinderung

Thematiken: Kommunikation, Kommunikationsbehinderung, Begleitung

Status: Abgeschlossen

AAC-HIVE ist ein Projekt für eine kollaborative IT-Plattform, die die Zusammenarbeit zwischen Fachkräften, die Menschen mit Kommunikationsbehinderungen begleiten, und ihren Kommunikationspartnern fördert. AAC-HIVE ermöglicht den Austausch von Beobachtungen aus den verschiedenen sozialen Kontexten der Personen sowie den Austausch von durchgeführten Beurteilungen und Interventionszielen.

Kommunikationsbehinderungen und der Einsatz von Hilfsmitteln der Unterstützten Kommunikation (UK), die die soziale Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit dieser Behinderung fördern, setzen die Zusammenarbeit zwischen Fachkräften und vertrauten oder fremden Kommunikationspartnern voraus, um die Nutzung dieser Hilfsmittel der Unterstützten Kommunikation in den verschiedenen sozialen Kontexten der Person zu ermöglichen und die Praktiken zu bewerten.

Ins Französische übersetzte Bewertungsraster für Teams existieren in Papierform (Martin et al., 2017; Ryan & Renzoni 2019), erleichtern aber nicht die regelmäßige Zusammenarbeit. Eine englischsprachige Plattform, die nicht ins Deutsche übersetzt wurde, beschränkt sich auf bestimmte Aspekte der Bewertung (ROCC, Sampson, 2019).

Eine Reihe von Masterarbeiten im Fach Logopädie arbeitet an der Entwicklung eines Fragebogens und eines Rasters für die Online-Bewertung. Diese Abschlussarbeiten bereiten den Inhalt der kollaborativen Plattform AAC-HIVE vor.

Die AAC-HIVE-Plattform ist ein Prototyp, der diese Zusammenarbeit unterstützen soll. Sie kann sowohl über einen Computer als auch über einen Tablet-PC oder ein Smartphone zugänglich sein. Der Zugriff auf die Beobachtungen, die von den Kommunikationspartnern in den Server eingegeben werden, ist auf die Kommunikationspartner der Person beschränkt und die Daten sind geschützt.

Ein Terminkalender ermöglicht es, den Austausch zwischen den Teammitgliedern in Präsenz oder per Videokonferenz in der Plattform zu organisieren. Ein Forum ermöglicht auch den asynchronen Austausch. Eine Startseite ermöglicht den Zugang zu Informationen über die Kommunikationsweise der Person, den Kommunikationspass, die aktuellen Ziele, an denen gearbeitet werden soll, und eine Visualisierung der abgeschlossenen Bewertungen. Es ist ein Bereich vorgesehen, in dem Videos aus verschiedenen sozialen Kontexten hinterlegt werden können. Ein Bereich für E-Learning kann in Zukunft entwickelt werden.

Dieses ‚Prototypen‘-Projekt konzentrierte sich auf den Inhalt der Plattform und die technischen Aspekte.

Auf die Entwicklung des Fragebogens und des Rasters folgten Fokusgruppen, an denen Logopädinnen und Logopäden teilnahmen, die auf Unterstützte Kommunikation spezialisiert sind. Weitere Interviews wurden mit den Familien von zwei Kindern und ihren Sonderpädagoginnen geführt, die an einer Bewertung der Kommunikation teilnahmen. Auf der Grundlage der gesammelten Kommentare wurden inhaltliche Änderungen vorgenommen.

Dann wurde gleichzeitig an der Struktur der Plattform, ihrer Installation auf dem Server und der Definition der Arten von Zugriffsrechten für zukünftige NutzerInnen gearbeitet.

In Sitzungen wurden das gewünschte Modell, die notwendigen Anpassungen und Korrekturen festgelegt (Ausarbeitung oder Einfügung eines Fragebogens, einer Anwendung für Videokonferenzen, für die Datenverarbeitung). Eine Reflexion über ‚User Experience‘, d. h. UX Design, wurde ebenfalls durchgeführt, muss aber noch konkretisiert werden.

Ein Forschungsteil hat sich an dieses Projekt angeschlossen. Die Qualität des Bewertungsinstruments wird bewertet. Die Fokusgruppen werden fortgesetzt mit: Personen aus der akademischen Welt, ExpertInnen der Unterstützten Kommunikation und anderen Familien.

Die Hinzufügung von Bildungsinhalten ist geplant und wird ebenfalls bewertet.

Nach den Fokusgruppen schlagen die IT-Teams Verbesserungen vor. Das Konzept der Partizipation und die Einbeziehung von Kommunikationspartnern, die nicht unbedingt ExpertInnen der Unterstützten Kommunikation sind, in die Entwicklung dieser Plattform ist entscheidend. Die Überlegungen zur UX/UI-Nutzererfahrung werden fortgesetzt. Schließlich wird dieses Projekt auf Konferenzen vorgestellt, wie bereits in Mexiko und Toulouse, und wird in Kürze zu einer wissenschaftlichen Veröffentlichung in Frankreich führen.

Ein Finger, der auf einen weißen Punkt gelegt wird, der wiederum mit anderen weißen Punkten verbunden ist und ein Netzwerk darstellt.

Kontakt

ISAAC Suisse Romande

Stéphane Jullien

isaac.suisse.romande@gmail.com 

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