„Schon Pläne für heute Abend?“
Menschen mit Behinderungen: Inklusive Technologie für die Planung und den Zugang zu Aktivitäten ausserhalb des Hauses in der Freizeit.
Bei der ersten Ausschreibung im Mai 2021 reichten achtzehn Teams einen Vorschlag für eine explorative Forschung oder eine Machbarkeitsstudie ein. Fünf Teams überzeugten die Jury mit ihrem innovativen Projekt.
Dank des Schecks, den das Team des Projekts für die Umsetzung ihrer explorativen Forschung erhalten hat (CHF 10’000), konnte es seinen Projektvorschlag verfeinern und seine Forschung neu ausrichten, um den Bedarf an ausserhäuslichen Aktivitäten in der Freizeit von Menschen mit Behinderung (MMB) zu decken.
Trainingstag
Im Rahmen des vom Innovation Booster Technology and Special Needs vorgeschlagenen Prozesses nahm das Team an einem Trainingstag in Siders teil. Experten und Expertinnen aus den Bereichen Anthropotechnologie, Ergonomie, kollaborative Aktionsforschung und Design Thinking stellten den anwesenden Teams ihre partizipativen Methoden vor und gaben den Teammitgliedern konkrete Werkzeuge an die Hand, um die Beteiligung der Betroffenen an ihrem Projekt zu stärken.
„Die Entwicklung methodischer Kenntnisse im Bereich Design, das sich in einen kollaborativen Aktionsforschungsansatz einfügt, ermöglicht die Einbeziehung eines Publikums, das häufig von diesen Ansätzen ausgeschlossen wird“, wie eine Teilnehmerin des Trainingstages berichtete. Darüber hinaus ermöglicht dies den Teams, ihr Projekt unter Berücksichtigung von Aspekten wie „Akzeptanz, Nachhaltigkeit und Machbarkeit“ zu betrachten.
Partizipative Forschung
„Die partizipative Forschung wurde in vier Schritten durchgeführt, die sich an dem iterativen Prozess des Design Thinking inspirierten“, berichtet das Team. Das Team nutzt nicht nur die Lernerfahrungen aus partizipativen Methoden, sondern befragte auch Menschen mit Behinderung mit heterogenen Bedürfnissen, Verantwortliche für kulturelle Einrichtungen und Verantwortliche für Informationsplattformen oder Websites im Freizeitbereich.
Diese partizipative Forschung hat es dem Team ermöglicht
- die Bedürfnisse von potenziellen Nutzerinnen und Nutzern sowie von Akteurinnen und Akteuren, die an der Organisation von Dienstleistungen beteiligt sind, zu ermitteln
- eine Bestandsaufnahme der verfügbaren Ressourcen zu erstellen
- ein Pilot-Tool zu entwickeln, das sich auf eine geeignete Technologie stützt
- das Tool auf die Probe zu stellen.
Das Team konnte also das Ziel seiner Forschung neu definieren und es auf die Entwicklung einer Technologie ausrichten, die es ermöglicht, die Beschreibung einer Umgebung – durch sensorische Merkmale – mit der Beschreibung eines Profils einer Person abzugleichen. Im Rahmen eines „Proof of Concept“-Prinzips wird die Forschung zunächst mit Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung an einem sensorischen Aspekt arbeiten: Klänge.
Fortsetzung des Projekts und Ausblick
Im Anschluss an die durchgeführte Forschung beschloss das Team, an dem zweiten Projektaufruf des Innovation Booster Technology and Special Needs teilzunehmen, und wurde für einen neuen Scheck ausgewählt, um die Prototypenherstellung vorzunehmen.
Der vorgeschlagene Prototyp ist nun Teil eines umfassenderen Projekts und wird in Zusammenarbeit mit Menschen mit Autismus realisiert, einer Bevölkerungsgruppe, die weitgehend von sensorischen Besonderheiten betroffen ist. Diese Personen werden an allen Phasen des Prototyps beteiligt sein, sowohl am Aufbau einer sensorischen Datenbank als auch an der Erstellung eines Selbstbewertungsinstruments und der Erprobung des entwickelten Geräts.