Neurolien
Phase 2
Projekttyp: Prototyp
Betroffene Behinderungen: Autismus und tiefgreifende Entwicklungsstörungen, Neuro-Entwicklungsstörungen
Thematiken: Digitale Zugänglichkeit, Selbstbestimmtes Leben, Gleichstellung am Arbeitsplatz, Unterstützung der Beschäftigung
Status: Abgeschlossen
Das Projekt zielt auf die Entwicklung einer mobilen App ab, deren Ziel es ist, neuroatypische Personen direkt mit Arbeitsaufträgen in Verbindung zu bringen. Neurolien ermöglicht es neurodiversen Menschen, ihre beruflichen Fähigkeiten aufzuwerten und gleichzeitig auf ihre Besonderheiten hinzuweisen. Die App soll zunächst für Erwachsene mit einer Autismus-Spektrum-Störung erstellt werden.
Dieses Projekt entstand aufgrund zweier persönlicher Feststellungen:
– Die Arbeitssuche unter Gleichaltrigen ist problematisch und oft diskriminierungsanfällig,
– in Erfahrungsaustauschen wird häufig beklagt, dass die Fähigkeiten von Menschen mit Neuroatypie nicht ausreichend berücksichtigt werden.
Es gibt bereits zahlreiche Anwendungen, die den Austausch von Dienstleistungen oder Arbeitsaufträgen anbieten (Indeed, Jobup, Yoojo, HelloWork, Side, LinkedIn usw.), aber derzeit berücksichtigt keine davon die Besonderheiten von Menschen mit Behinderungen jeglicher Art und ist an ihre Arbeitsweise angepasst.
Die bestehenden Anwendungen basieren auf der Attraktivität des Profils, was zu einer potenziellen Mehrfachdiskriminierung führt (Aussehen, Schreibstil, Erfahrung usw.) und eine einseitige Suche vorsieht. Menschen mit einer Entwicklungsstörung haben jedoch Schwierigkeiten, sich selbst zu bewerten und in das derzeitige System der Arbeitssuche einzutreten (Auticon, 2022).
Neurolien hebt sich durch sein System der umgekehrten Suche deutlich von bereits existierenden Anwendungen ab und wird in Zukunft auch neuroatypischen Menschen die Arbeitssuche erleichtern. Dieses Projekt trägt zur Erhaltung ihrer psychischen Gesundheit bei, indem es die Achtung ihrer Besonderheiten gewährleistet. Dies steht im Einklang mit den Zielen des Behindertengleichstellungsgesetzes, BehiG (Eidgenössisches Departement des Innern, 2023).
Die Unterstützung durch diese Projektausschreibung hat es uns ermöglicht:
– das Pflichtenheft der Anwendung zu präzisieren
– den Übergang von Bildern zur Computerentwicklung zu untersuchen
– mit der Erstellung unserer Website zu beginnen
– eine Präsentationsmappe für das Projekt zu erstellen
Die nächsten großen Schritte sind die Untersuchung der Hemmschwellen bei der Zielgruppe und den potenziellen Arbeitgebern sowie die Erstellung der visuellen Struktur der Anwendung, das an unsere visuelle Identität angepasst ist. Hierzu wird die Grafikdesignerin des Teams mit der Koordinatorin, die auch Ergotherapeutin ist, zusammenarbeiten. Dies wird es ermöglichen, direkt an der Zugänglichkeit und Ergonomie der Anwendung für die Zielgruppe zu arbeiten. Parallel dazu wird unser Team weitere Finanzierungsanträge stellen, je nachdem, welche Stiftungen untersucht werden.
